Twelve years ago, Sarah Baker was abducted by the Watt Lake
Killer and sexually assaulted for months before managing to escape. The killer
was caught, but Sarah lost everything: her marriage, her child, and the life
she loved.
Struggling with PTSD, Sarah changes her name to Olivia West
and finds sanctuary working on Broken Bar Ranch. But as her scars finally begin
to heal, a cop involved with her horrific case remains convinced the Watt Lake
Killer is still out there. He sets a lure for the murderer, and a fresh body is
discovered. Now Olivia must face the impossible - could the butcher be back, this
time to finish the job?
As a frigid winter isolates the ranch, only one person can
help Olivia: Cole McDonough, a writer, adventurer, and ranch heir who stirs
long-dormant feelings in her. But this time, Olivia’s determination to shut out
her past may destroy more than her chance at love. It could cost her her life.
~*~
Sarah Baker ist eine
Kämpferin. Vor 12 Jahren hat sie die Hölle durchlebt, sie konnte sich aber aus
den Händen des Serienkillers, der sie ein halbes Jahr lang in seiner Gewalt
hielt, befreien. Zwar wurde der Täter gefasst und verurteilt, doch ihre Ehe
ging in die Brüche und ihre Tochter wurde zur Adoption freigegeben. Unter neuem
Namen lebt sie nun als Managerin und Mädchen für alles auf der Broken Bar
Ranch. Doch es stehen Veränderungen bevor: der Besitzer der Ranch ist todkrank;
das Grundstück soll verkauft werden. In diesem Winter treffen mehrere
Neuankömmlinge ein: ein Cop mit seiner Tochter, der Erbe der Ranch und der
wirkliche Killer. Und Olivia muss sich ein letztes Mal der Gefahr stellen, um
die Chance auf eine Zukunft zu haben.
Eine kleine Warnung vorweg:
Intensiv, spannend und mit einem düsteren Setting ausgestattet, ist „A Dark Lure“ ein wahrer Pageturner. Wer
etwas Leichtes, Lockeres erwartet ist hier fehl am Platz. Die Geschichte wird
aus vielen Perspektiven erzählt: Neben der von Sarah/Olivia und Cole, sind das
noch jene des Killers, des Cops und dessen Tochter. Das ist vielleicht für
manche störend, ich mochte den Einblick in die verschiedenen Sichtweisen. Denn
die verschiedenen Personen sind alle auf vielschichtige, bewusste Art und Weise
miteinander verbunden.
Sarah/Olivia hat wohl das
Schlimmste erlebt, was einer Frau passieren kann: vergewaltigt, misshandelt, in
der Gefangenschaft in ständiger Angst lebend. Und der Leser erfährt jedes
Detail darüber. Doch sie hat es geschafft, was anderen nicht gelungen ist: Sie
konnte dem Killer entkommen; sie hat überlebt. Doch diese Zeit hat Spuren
hinterlassen: nicht nur an ihrem Körper und ihre Psyche, sondern auch bei ihrer
Familie. Allein und verzweifelt ist sie kurz davor, sich aufzugeben, als sie
gemeinsam mit Ace, der ebenfalls Schlimmes erlebt hat, auf der Broken Bar Ranch
Zuflucht findet. Aufgrund ihrer Vergangenheit ist sie verschlossen und
zurückhaltend, doch sie kämpft darum, die Verantwortung für ihr neues Leben zu
übernehmen. Alles in allem ist Olivia eine bewundernswerte, starke Frau, die
nicht an ihrem Schicksal zerbrochen ist.
Cole McDonough hat ein
schlechtes Verhältnis zu seinem sterbenskranken Vater; gibt ihm dieser doch die
Schuld am Tod von Coles Mutter und Bruder. Das ist auch der Grund, weshalb er
die Ranch vor Jahrzehnten verlassen hat und seitdem als Kriegsreporter und
Abenteurer immer wieder am Rand des Abgrunds balanciert. Erst der unverschämte
Anruf einer Frau lässt ihn wieder nachhause zurückkehren. Er selbst versinkt in
dieser Zeit in Selbstmitleid; erst Olivia und ihre geheimnisvolle Ausstrahlung
sowie sein Vater bringen ihn dazu, nicht an sich zu denken. Die beiden
Hauptcharaktere sind zwei auf unterschiedliche Art und Weise verletzte
Menschen, deren Interaktion authentisch und interessant zu verfolgen war.
Auch der Cop und seine
Familie sind auf eine bestimmte Art und Weise mit Olivia und ihrer
Vergangenheit verbunden. Wie es letztlich für sie ausgeht, ist mir ans Herz
gegangen.
Generell immer wieder
spannend ist die Sicht- und Denkweise eines sadistischen, soziopathischen
Killers. Die Rechtfertigung für die Taten ist natürlich nicht immer
nachvollziehbar, aber aufschlussreich.
Immer wenn ich dachte, jetzt
kenne ich mich aus und weiß, was los ist, gab es eine für mich unerwartete
Wendung; es gab nur ein paar wenige Details, die ich erahnen konnte. Die
Romantik spielt in „A Dark Lure“ eine
eher untergeordnete Nebenrolle, daher war ihre langsame Entwicklung durchaus
angebracht. Dass Olivia überhaupt wieder jemanden an sich heranlassen kann, ist
allein schon ein Wunder. Es geht meiner Meinung nach mehr darum, sich selbst so
zu akzeptieren wie man ist; die Vergangenheit aufzuarbeiten und eine bessere
Zukunft zu schaffen.
Das wirklich
spannungsgeladene Ende war noch mal das letzte Highlight. Was mir allerdings fehlte,
war ein Epilog. So endet die Geschichte zwar passend, aber für mich, die
abgerundete vollkommene Enden liebt, etwas abrupt.
„A
Dark Lure“ ist eine
düstere Geschichte über das Überleben und Heilen. Die Charakterentwicklung und
die fesselnde Handlung lassen das Buch nie langweilig werden, sodass alle, die
gerne Thriller mit einem Hauch Romantik und einer bedrohlichen Atmosphäre lesen,
bestimmt auf ihre Kosten kommen.
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