In einer stürmischen Mainacht
wird ein 16-jähriges Mädchen in Austin brutal ermordet. Ein Mann wird
verurteilt, doch seine Schuld konnte nie zweifelsfrei erwiesen werden. 18 Jahre
später sorgt ein Roman über den Mordfall für Furore. Hinter dem Pseudonym der
Autorin steckt Bellamy Lyston, die Schwester der damals Ermordeten. Als ein
windiger Journalist die Identität der Autorin lüftet, erhält Bellamy anonyme
Drohungen, und sie weiß: Der wahre Mörder ihrer Schwester ist noch auf freiem
Fuß und hat nun sie im Visier…
~*~
Vor
18 Jahren wurde Bellamys Schwester Susan während einer 4.-Juli-Feier erwürgt.
Nachdem unter anderem Susans damaliger Freund Dent, mit dem sie sich kurz zuvor
gestritten hatte, verdächtigt wurde, kam es zur Verurteilung eines jungen
Mannes, der ein paar Jahre später im Gefängnis umgebracht wurde. Um endlich mit
der Vergangenheit abschließen zu können, hat Bellamy nun diese Geschichte unter
einem Pseudonym veröffentlicht und damit alten Schmerz und Zweifel wieder
aufgerüttelt. Es dauert daher nicht lange, bis ihre richtige Identität ans
Tageslicht kommt. Während ihr Vater im Sterben liegt und sie anonyme Drohungen
erhält, versucht Bellamy gemeinsam mit Dent den wahren Mörder zu finden.
„Kalter Kuss“ ist ein Thriller
in typischer Sandra Brown-Manier. Solide und spannend geschrieben, verfolgt man
Bellamys und Dents Suche nach dem tatsächlichen Täter. Dessen Identität hatte
ich an einem bestimmten Punkt der Geschichte zwar vermutet, die Bestätigung kam
aber erst am Ende.
Charakteristisch
für die Autorin sind auch die relativ vielen Personen, deren Sichtweisen man im
Roman kennenlernt und die als mögliche Mörder vorgestellt werden. Da wären
neben den beiden Hauptcharakteren noch Bellamys Stiefbruder Steven, der damals
ermittelnde Cop sowie der schmierige Staatsanwalt, der labile Bruder des
Verurteilten, ein aufdringlicher Reporter, ein Fan mit Stalkerambitionen… Ich
bevorzuge zwar Geschichten, die in der 3. Person geschrieben wurden gegenüber
den Ich-Erzählern, doch hin und wieder war mir die Fülle an Sichtweisen zu
viel.
Überraschende
Kniffe findet man in einigen Romantic Thrillern, doch Sandra Brown baut zu den verblüffenden
Wendungen häufig noch verschiedene unbequeme Szenen ein - man denke etwa an die
„unangenehm-peinlichen“ Sexszenen in „Ewige
Treue“ oder den Flugzeugabsturz und seine Konsequenzen in „Trügerischer Spiegel“. Diese neuen Aspekte und Enthüllungen gibt
es auch im Laufe von „Kalter Kuss“, mit
denen immer wieder neue Zweifel gesät werden.
Einzigartig
sind auch ihre männliche Helden wie hier Dent Carter: meist sind es taffe, vom
Glück verlassene, raue Kerle, die gleichzeitig sexy sind und eine große,
unverblümte Klappe haben. Der „Makel“ als ein Tatverdächtiger in einem Mordfall
zu gelten, hat ihm nicht nur temporär geschadet, sondern auch sein weiteres
Leben beeinflusst. Dass er deshalb nicht gerade gut auf die Familie Lyston zu
sprechen ist, ist daher anzunehmen.
Außerdem
sind die Hauptcharaktere meist emotional verletzt oder verwundbar. So ist es
auch bei Bellamy, die ich wirklich gerne mochte. Sie ist sympathisch und klug. Aufgrund
der Geschehnisse in ihrer Jugendzeit ist sie sexuell zurückhaltend,
andererseits weiß sie aber auch was sie will. Nämlich den Mörder ihrer
Schwester finden; allerdings ist sie nicht darauf vorbereitet, hässliche Dinge
über Susan zu erfahren.
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Das hört wirklich nach einem soliden Thriller an, von der Autorin kenne ich noch nichts. Vielleicht passt es ja mal.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Nicole
Ja, wenn dir mal danach ist, probier Sandra Brown einfach. Ich mag sie ganz gern :)
LöschenLiebe Grüße
Doris