»Geschichten sind wie
Melodien!«
Mit diesen Worten verzaubert
Alex Hobdon die junge Buchhändlerin Faye Archer vom ersten Augenblick an. Als
er sein Skizzenbuch in ihrem Laden vergisst, tut Faye etwas völlig Untypisches:
Sie schreibt Alex über Facebook an, und aus ein paar kurzen Chats entwickelt
sich eine berührende Liebesgeschichte. Doch dann erfährt Faye, dass Alex ein
Geheimnis verbirgt, das so unglaublich klingt, dass es eigentlich nur wahr sein
kann, und Faye muss sich entscheiden, ob ihre Liebe zu Alex stark genug ist,
dieses Geheimnis zu teilen ...
~*~
Christoph
Marzi kennt man als Autor der „Uralt
Metropole“, sowie der „Malfuria“
und „Fabula“-Reihe. Mit „Die wundersame Geschichte der Faye Archer“
bleibt er zwar ansatzweise dem Genre treu, wagt jedoch etwas ganz Neues.
Um die Leser gleich vorweg zu warnen, es handelt sich hierbei um keinen
typischen Marzi-Roman.
Alles
beginnt wie eine schöne, leichter Herbstroman. Faye - Ende 20, Buchhändlerin,
leidenschaftliche Musikerin - trifft auf den Künstler Alex. Das Wundersame an
ihrer ganzen Begegnung entfaltet sich dem Leser erst später. Leider ist Alex
nicht so präsent wie ich es gerne gehabt hätte, was auch daran liegt, welche
Rolle er in der ganzen Geschichte spielt. Man lernt nichts über seine Motive
oder Gefühle, sondern er bleibt ein Geheimnis. Faye hingegen ist wirklich
liebenswert: chaotisch, facettenreich, mit Schwächen und einer Vorliebe für
Punkte. Man kann sich durchaus mit ihr identifizieren. Auch die Nebenfiguren
des Romans - Fayes beste Freundin Dana und vor allem ihr Chef Micah - wachsen
einem schnell ans Herz.
Die
Sprache des Romans ist poetisch; wie Musik, die auch inhaltlich eine Rolle
spielt. Dabei begleitet man Faye durch ihr Alltagsleben. Als Liebesgeschichte
kann das Buch daher meiner Meinung nach nicht wirklich verkauft werden.
Schuldig bleibt der Autor auch eine Erklärung. Durch das etwas abrupte Ende findet
man nie heraus, warum es eigentlich zu dem Wundersamen gekommen ist, sondern
muss es einfach so hinnehmen wie es ist. Am Ende blieben bei mir daher einige
Fragen offen, was sehr schade war. Trotzdem fand ich den Ansatz der Geschichte,
obwohl nicht neu, ganz spannend, nur gibt es ein paar Mängel bei der Umsetzung.
So wäre ein bisschen mehr Alex schön gewesen, um die Geschichte und Fayes
Handlungen besser nachvollziehen zu können und glaubhafter zu machen.
Ein
ruhiges, verträumtes, poetisches Märchen über das Leben einer jungen Frau wie
du und ich.
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