Was wäre, wenn heute dein letzter Tag wäre?
Was würdest du tun? Wen würdest du küssen?
Und wie weit würdest du gehen, um dein Leben zu
retten?
Samantha Kingston ist hübsch, beliebt, hat drei
enge Freundinnen und den perfekten Freund. Der 12. Februar sollte eigentlich
ein Tag werden wie jeder andere in ihrem Leben: mit ihren Freundinnen zur
Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen. Stattdessen
ist es ihr letzter Tag. Sie stirbt nach der Party bei einem Autounfall. Und
wacht am Morgen desselben Tages wieder auf. Siebenmal ist sie gezwungen diesen
Tag wieder und wieder zu durchleben. Und begreift allmählich, dass es nicht
darum geht, ihr Leben zu retten. Zumindest nicht so, wie sie dachte ...
~*~
Mit sechzehn denkt man noch
nicht ans Sterben. Nicht einmal ansatzweise. Viel lieber verbringt man Zeit mit
seinen besten Freundinnen, geht shoppen, bereitet sich auf eine Party vor,
feiert den Valentinstag. Genau das tut auch Sam Kingston an diesem 12. Februar.
Doch anstatt die Party ihres Lebens zu feiern, endet der Abend in einer
Katastrophe: auf dem Nachhauseweg geschieht ein schwerer Autounfall, bei dem
Samantha stirbt.
„Der Augenblick des Todes ist voller Hitze und Lärm
und Schmerzen, die schlimmer sind als alles – ein Strom brennender Hitze, der
mich in zwei Teile zerfetzt, ein Sengen, Brennen und Reißen, und wenn Schreien
ein Gefühl wäre, dann wäre es dieses. Dann nichts.“
Doch Samantha erwacht in
ihrem eigenen Bett liegend wieder. Anfangs ist sie verwirrt, doch als ihre
Freundinnen eintreffen, um sie abzuholen, weiß sie es: der Unfall war nicht nur
ein böser Traum. Er war Realität. Eine Realität, die sie erneut einholen wird.
Eins- , zwei-, drei-, vier-,
fünf-, sechs-, siebenmal wird sich dieser entscheidende Tag wiederholen, ehe
Samantha versteht, worauf es ankommt. Es geht nicht darum, sich selbst zu
retten. Dafür ist es zu spät. Es geht darum das Richtige zu tun. Und so
verbringt sie die Tage damit, Zeit mit ihrer kleinen Schwester zu verbringen;
Wagnisse und neue Wege zu beschreiten; eine alte Freundschaft aufzufrischen,
die - wenn es anders gekommen wäre - zu einer neuen Liebe geworden wäre; ein
Leben zu retten.
„Ich sehe nur meine strahlendsten Sternstunden. Die
Dinge, die ich Erinnerung behalten und für die ich in Erinnerung bleiben
möchte. […] Da habe ich begriffen, dass manche Momente ewig andauern. Sogar,
wenn sie vorbei sind, dauern sie noch an, sogar wenn man tot und begraben ist,
dauern diese Momente noch an, vorwärts und rückwärts, bis ins Unendliche. Sie
sind alles und überall gleichzeitig. Sie sind es, worauf es ankommt.“
Nur selten schaffen es Bücher, mich so zu berühren.
Lauren Oliver ist etwas gelungen, das meiner Meinung nach nicht viele Autoren
schaffen – die Leser ehrlich zu bewegen. Ihr schöner Schreibstil und die
wundervoll beschriebenen Einzelheiten haben ihr übriges dazu beigetragen. Ich
kenne das englische Original nicht, dennoch halte ich die Übersetzung gelungen.
Aber was ist es, das das Buch ausmacht? Es ist Samanthas Weiterentwicklung - sie wird von der anfangs oberflächlich
wirkenden, beliebten Schülerin mit perfektem Freund zu einer selbstlosen,
jungen Frau. Natürlich wird jetzt bestimmt jemand sagen, dass jeder nach einer
„Nahtoderfahrung“ oder wie man diese Zeitschleife vielleicht nennen könnte,
nachdenklich wird; sich auf das Wichtige besinnt, dennoch ist dieser Übergang
vollkommen nachvollziehbar. Nach dem Unfall beginnt Samantha ihr Umfeld
wahrzunehmen: die kleine Schwester, den alten Freund aus Kindertagen, die
anderen Schüler, die sie sonst belächelt und geneckt hatte. Prioritäten
verschieben sich. Während sie anfangs noch versucht hat, der Party und der
Autofahrt aus dem Weg zu gehen, so wird ihr letztendlich klar, dass es nicht um
sie geht. Und als der letzte, siebte Tag hereinbricht, wünscht man sich als
Leser verzweifelt, dass sich der Verlauf der Dinge doch noch ändern lässt. Aber
Schicksal ist nicht immer fair.
Das Buch möchte ich schon so lange mal lesen :) wandert auf meiner Liste jetzt auf jeden Fall wieder ein Stück weiter nach oben.
AntwortenLöschenDas Buch steht auch schon ewig auf meiner Wunschliste. Beim nächsten Mal nehme ich es mit!
AntwortenLöschenLG
Anja